
Zielgruppenanalyse: Eine Roadmap zur effizienten Produktentwicklung
Ob Sie ein neues Produkt auf den Markt bringen oder in einen neuen Markt eintreten wollen, eine effektive Entscheidungsfindung hängt stark davon ab, ob Sie die Zielgruppe verstehen. Wie? – Mithilfe einer Zielgruppenanalyse. Es reicht nicht, anhand demografischer Merkmale die Zielgruppen zu definieren. Lernen Sie Ihre Kunden kennen! Wir zeigen Ihnen Methoden für die Zielgruppenanalyse und wie die Durchführung gelingt.
Definition Zielgruppenanalyse – Datenbasiert Entscheidungen treffen
Ein Produkt, eine Zielgruppe, eine Marketingstrategie? Das Konzept der Einheitslösung funktioniert in komplexen Marktsituationen nicht, denn Zielgruppen sind vielschichtig und erfordern eine differenzierte und gezielte Ansprache. Eine Strategie, die bei einer Gruppe von Verbrauchern funktioniert, kann bei einer anderen scheitern. Aus diesem Grund müssen Unternehmen ihre Zielgruppe nicht nur identifizieren, sondern kennen.
Die Zielgruppenanalyse ermöglicht es, ein Marktsegment, bestehend aus Personen mit ähnlichen Merkmalen und Bedürfnissen hinsichtlich ihres Kaufverhaltens zu untersuchen. Relevante Kriterien der Zielgruppenanalyse sind:
- Wie sieht der typische Alltag der Zielgruppe aus?
- Welche Werte und Überzeugungen sind ihr wichtig (Gesundheit, Umwelt, Status, …)?
- Welche Hobbys und Freizeitaktivitäten übt sie aus?
- Welche sozialen Netzwerke oder Communities nutzt sie regelmäßig?
- Welche Medien konsumiert sie (TV, Podcasts, Social Media, Print, Blogs)?
- Wie technikaffin ist sie (etwa in Bezug auf Online-Shopping, digitale Zahlungsmethoden)?
Indem Sie eine Zielgruppenanalyse erstellen, tauchen Sie tief in jedes Segment ein und gewinnen wertvolles Wissen, um Produkte, Dienstleistungen und Marketingstrategien an die spezifischen Bedürfnisse jeder Gruppe anzupassen.
WICHTIG:
Die Grundlage für eine Zielgruppenanalyse ist die Zielgruppendefinition, denn um den Zielmarkt besser kennenzulernen, müssen Sie ihn bereits eingegrenzt haben. Bevor Sie mit der Zielgruppenanalyse starten, sollten Sie daher die demografischen Merkmale kennen, wie zum Beispiel:
- Alter
- Geschlecht
- Familienstand
- Bildung
- Beruf
- Einkommen
- Wohnort (urban/ländlich, Region, Land)
Natürlich sind nicht immer alle Kriterien ausschlaggebend, aber die Zielgruppe zu definieren, hilft Ihnen bei der Ausrichtung der Marketingstrategie. Die anschließende Zielgruppenanalyse geht einen Schritt weiter und untersucht die Einstellungen und Motivation hinter dem Kaufverhalten!
Die besten Methoden zur Zielgruppenanalyse im Vergleich
Es gibt zahlreiche Methoden eine Zielgruppe zu analysieren. In der Regel handelt es sich entweder um die Auswertung objektiver, technischer Daten oder um den direkten Austausch mit der Zielgruppe in Form von Umfragen oder Interviews. Aussagekräftige Ergebnisse erhalten Sie am besten durch die Kombination verschiedener Ansätze. In der folgenden Tabelle stellen wir Ihnen verschiedene Methoden der Zielgruppenanalyse vor und zeigen Ihnen, wann Sie welche Methode am besten einsetzen:
Methode | Technische Auswertungen | Interviews | Umfragen |
Art der Daten | Quantitative Daten | Qualitative Daten | Quantitative und qualitative Daten |
Vorgehen | Analyse automatisch erfasster Nutzerdaten (z. B. Web-Analysen, Social-Media-Analysen, CRM- und Kundenanalysen, Heatmaps, A/B-Testing, Suchverhalten) | Personen aus der Zielgruppe (z. B. bestehende Kunden oder Interessenten) werden mithilfe offener, explorativer Fragen interviewt. Die Durchführung erfolgt telefonisch oder im direkten Gespräch und folgt einer flexiblen Gesprächsführung. | Die Zielgruppe wird anhand demografischer Kriterien definiert und mithilfe von Multiple-Choice-Fragen oder Schieberegler-Fragen zu ihrem Verhalten befragt. Zusätzliche offene, qualitative Fragen sind möglich. Die Durchführung erfolgt über Online-Umfragen. |
Wozu eignet sich die Methode? |
• Für die Untersuchung von Verhalten statt Selbstauskunft • Für besonders große Zielgruppen |
• Für die Untersuchung neuer Segmente • Für detaillierte Antworten und tiefergehende Einblicke |
• Für repräsentative, vergleichbare Daten • Für die quantitative Erfassung von Trends und Präferenzen |
Geeignete Fragen für die Zielgruppenanalyse |
• Welche Seiten werden am häufigsten besucht? • Wo brechen Nutzer den Kaufvorgang ab? • Welche Altersgruppen interagieren am meisten mit den Inhalten? • Welche Werbeanzeigen performen am besten? • Welche Begriffe sucht die Zielgruppe in Suchmaschinen? |
• Welche Faktoren sind Ihnen bei einem Kauf am wichtigsten? • Was erwarten Sie von einem Anbieter in diesem Bereich, der Ihre Werte teilt? • Was würde Sie dazu bringen, die Marke zu wechseln? • Wo informieren Sie sich über neue Produkte? |
• Welche dieser Marken kennen Sie? • Wie häufig kaufen Sie Produkt XY? • Welche der folgenden Werte sind Ihnen wichtig? • Wo kaufen Sie am häufigsten ein? • Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Produkt XY weiterempfehlen? • Auf welchen Plattformen folgen Sie Unternehmen? |
Durchführung: Zielgruppe definieren & analysieren
Die Durchführung einer Zielgruppenanalyse umfasst sechs Schritte.
1. Zielgruppe definieren
Unterteilen Sie Ihren Markt zunächst nach gemeinsamen Merkmalen. Dazu gehören demografische (z. B. Alter, Geschlecht, Einkommen) und geografische (z. B. Standort) Kriterien. Ziel ist es, die Zielgruppe zu bestimmen, die Sie in den nächsten Schritten tiefergehend analysieren möchten.
Tools für die Zielgruppendefinition:
- Google Analytics
- Meta Business Suite
- LinkedIn Audience Insights
- Statista
- Statistisches Bundesamt
- CRM-Systeme
- Online-Umfragen
2. Zielsetzung für die Analyse
Nach der Segmentierung und Zielgruppenbestimmung bewerten Sie die Attraktivität der einzelnen Segmente für Ihr Unternehmen. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Segmentgröße, Wachstumspotenzial, Wettbewerb und Übereinstimmung mit den Zielen und Ressourcen Ihres Unternehmens. Legen Sie außerdem fest, welche Ziele Sie mit der Zielgruppenanalyse verfolgen.
3. Durchführung der Zielgruppenanalyse
Nutzen Sie Umfragen oder Interviews, um spezifische Segmente hinsichtlich ihres Konsum- und Kaufverhaltens zu untersuchen. Dies reicht von geeigneten Vertriebskanälen über Interessen und Lifestyle bis hin zu Wertvorstellungen.
Online-Umfragen mit resonio
Ob Sie demografische Merkmale in der Phase der Zielgruppendefinition untersuchen, oder Ihre Kunden bereits kennen und eine Zielgruppenanalyse durchführen möchten – die Online-Umfragen von resonio bieten Ihnen:
- praktische Vorlagen
- Online-Panel
- Auswertungsmöglichkeiten
4. Auswertung
Verwenden Sie je nach Zielsetzung passende Methoden der Datenanalyse, um die erhobenen Daten auszuwerten. Erstellen Sie Personas, die den Ergebnissen entsprechen, um künftige Marketingstrategien darauf auszurichten.
5. Positionierung
Sobald die Zielsegmente identifiziert und analysiert sind, schaffen Sie eine Marktposition, die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung von der Konkurrenz abhebt. Dazu müssen die 4 P (Product, Price, Place, Promotion) auf die Merkmale und Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt werden.
6. Überwachung
Nach der Implementierung ist es wichtig, die Leistung zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Markttrends und Verbraucherverhalten sind nicht statisch, und Ihre Analyse sollte als Reaktion auf diese Veränderungen weiterentwickelt werden.
Häufige Fehler bei der Zielgruppenanalyse und wie Sie sie vermeiden
Wie bei jedem Forschungsprozess gibt es auch bei der Zielgruppenanalyse Fallstricke, die Sie vermeiden sollten. Einige der häufigsten Fehler sind:
- Übermäßige Segmentierung: Es ist zwar wichtig, spezifisch zu sein, aber zu viele Segmente verwässern die Marketingbemühungen und verschwenden Ressourcen. Der Schlüssel liegt darin, ein Gleichgewicht zu finden.
- Statische Analyse: Markttrends und Verbraucherverhalten ändern sich im Laufe der Zeit. Eine Zielgruppenanalyse sollte kein einmaliger Aufwand sein, sondern ein dynamischer Prozess, der sich mit den Veränderungen auf dem Markt weiterentwickelt.
- Die Konkurrenz ignorieren: Eine Zielgruppe, die für Sie attraktiv ist, ist es wahrscheinlich auch für Ihre Konkurrenten. Das Verständnis Ihrer Mitbewerber ist der Schlüssel zur Differenzierung Ihrer Angebote und Positionierung.
Wie vermeiden Sie diese Fehler? Sorgfältige Planung, kontinuierliches Monitoring und der effektive Einsatz von Marktforschungs- und Analysetools sorgen dafür, dass Sie immer auf dem neuesten Stand sind – was Ihre Zielgruppe und Ihre Konkurrenz betrifft.
Von der Zielgruppenanalyse zur Persona
Anhand der Ergebnisse der Zielgruppenanalyse erstellen Sie Personas. Personas ermöglichen eine präzise Definition der Bedürfnisse und Interessen einer repräsentativen Stichprobe – so erhalten die Teams in Ihrem Unternehmen eine direkte Arbeitsvorlage für die Kundenkommunikation, die Entwicklung von Marketinginhalten, Produkterweiterungen und Ähnliches.
Definition Persona:
Eine Persona ist ein detailliertes, fiktives Profil eines idealtypischen Kunden, das auf den Daten einer vorangegangenen Zielgruppenanalyse basiert. Meist beinhaltet die Persona:
- demografische Daten
- persönliche Interessen
- Pain Points
- Werte und Überzeugungen
- Kaufverhalten
- bevorzugte Kanäle
Personas machen die Zielgruppe eines Unternehmens greifbar und verständlich und unterstützen so die Entwicklung von Marketingstrategien und -inhalten.
Um eine Persona zu erstellen, sollten Sie zunächst auf Basis der Analyseergebnisse die Art und Anzahl der Segmente festlegen. In der Regel ist es sinnvoll, drei bis sechs Personas zu entwickeln, um die Bandbreite der Zielgruppe abzudecken und gleichzeitig nicht zu viele Marketingstrategien zu verfolgen.
Erstellen Sie dann eine Vorlage mit allen notwendigen Kategorien, die für jede Persona ausgefüllt werden müssen – welche Daten Sie hier benötigen, hängt von den spezifischen Unternehmenszielen ab. Grundlage sind die Daten aus der Zielgruppenanalyse. Geben Sie jeder Persona ein Bild und einen passenden Namen. Je natürlicher eine Persona wirkt, desto gezielter können Sie sie später ansprechen.
Fazit: Zielgruppenanalysen sind ein Erfolgsfaktor für Unternehmen
Eine fundierte Zielgruppenanalyse ist im Marketing unverzichtbar. Sie ermöglicht Ihnen, Marketingstrategien gezielt auszurichten und Entscheidungen datenbasiert zu treffen. Durch die systematische Untersuchung demografischer, psychografischer und verhaltensbezogener Merkmale erhalten Unternehmen wertvolle Einblicke in ihre potenziellen Kunden. Die beste Strategie kombiniert mehrere Analysemethoden, um sowohl objektive Verhaltensmuster als auch persönliche Motive und Kaufentscheidungen zu erfassen.
Da sich Märkte und Konsumentenverhalten ständig verändern, ist eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Zielgruppenanalyse unerlässlich. Unternehmen, die ihre Zielgruppen kontinuierlich analysieren, segmentieren und daraus Personas ableiten, können ihre Produkte, Dienstleistungen und Marketingmaßnahmen präzise auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten – und sich so langfristig im Wettbewerb behaupten.
Erfahren Sie mehr über weitere Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten von Online-Umfragen
FAQs
Was ist eine Zielgruppenanalyse?
Die Zielgruppenanalyse ist eine Methode der Marktforschung, die dazu dient, bestimmte Segmente innerhalb eines Marktes zu identifizieren, zu verstehen und zu kategorisieren. Die Analyse umfasst die Auswertung von Merkmalen wie Demographie, Psychographie, (Kauf-)Verhalten, Bedürfnisse und Präferenzen der potenziellen Kunden. So können Marketingstrategien inhaltlich und technisch auf die jeweiligen Segmente ausgerichtet werden.
Warum ist die Zielgruppenanalyse für die Marktforschung so wichtig?
Die Zielgruppenanalyse ist von entscheidender Bedeutung, da sie es Unternehmen ermöglicht, ihre Produkte, Dienstleistungen und Marketingstrategien auf die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben ihrer potenziellen Kunden abzustimmen. Dadurch verbessert sich die Kundenbeziehung und Kundenbindung. Eine Zielgruppenanalyse trägt zur effizienten Nutzung der Ressourcen bei, hilft bei der Entscheidungsfindung und kann Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Was ist bei einer Online-Umfrage zur Zielgruppenanalyse wichtig zu beachten?
Achten Sie bei Online-Umfragen darauf, dass Sie den Fragebogen klar auf die Ziele ausrichten und die Fragen prägnant, eindeutig und unvoreingenommen formulieren. Halten Sie den Fragebogen so kurz wie möglich und so lang wie nötig – am besten sollte er in fünf bis zehn Minuten ausgefüllt werden können. Die Anonymität der Teilnehmenden muss gewährleistet sein. Bei der Distribution gilt: Verteilen Sie den Fragebogen über verschiedene Kanäle – Panelanbieter, E-Mail, soziale Medien und Website-Pop-ups. Die Diversifizierung der Verteilungskanäle trägt dazu bei, verschiedene Segmente Ihrer Zielgruppe zu erreichen.
Wie oft sollte ein Unternehmen eine Zielgruppenanalyse durchführen?
Die Zielgruppenanalyse sollte als dynamischer und kontinuierlicher Prozess und nicht als einmalige Anstrengung betrachtet werden. Signifikante Veränderungen im Markt, wie zum Beispiel ein neuer Mitbewerber, gesetzliche Änderungen, sinkende Verkaufszahlen, ein Wandel in der Mediennutzung oder die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen können eine aktualisierte Analyse erforderlich machen.
Können kleine Unternehmen von der Zielgruppenanalyse profitieren?
Ja, kleine Unternehmen profitieren von einer Zielgruppenanalyse. Unabhängig von der Größe eines Unternehmens ist es von entscheidender Bedeutung, seine Zielgruppe zu finden und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Für kleine Unternehmen kann die Durchführung einer Zielgruppenanalyse dazu beitragen, die Wirksamkeit der begrenzten Ressourcen zu maximieren, indem sie sich auf die vielversprechendsten Marktsegmente konzentrieren.