Eine alte Dame sitzt vor einem Monitor. Sie surft auf Webseiten mit inklusivem Design.

Produkte und Dienstleistungen zu gestalten, die möglichst viele Menschen nutzen können, ist ein zentrales Ziel in vielen Bereichen wie Design, Architektur und Webentwicklung. Dabei tauchen oft die Begriffe Inclusive Design und Universal Design auf. Beide Ansätze haben den Anspruch, Barrieren abzubauen und den Zugang für verschiedene Nutzergruppen zu erleichtern.

Doch obwohl sie auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, basieren sie auf unterschiedlichen Philosophien und Herangehensweisen. Während der eine Ansatz stärker auf individuelle Bedürfnisse eingeht, setzt der andere auf allgemeingültige Lösungen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Inclusive Design und Universal Design genau bedeuten, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt und wie sie sich auf die Gestaltung von Produkten und Services auswirken. Praxisnahe Beispiele und Tipps helfen Ihnen, den richtigen Ansatz für Ihre Projekte zu wählen.

Key Takeaways: Inclusive Design vs. Universal Design

Aspekt

Details

Definition Inclusive DesignEin Ansatz, der gezielt auf die individuellen Bedürfnisse von Zielgruppen eingeht und Barrieren durch flexible Lösungen abbaut.
Definition Universal DesignEin Konzept, das universelle Lösungen entwickelt, die von allen Nutzern ohne Anpassungen verwendet werden können.
ZieleInclusive Design: Maximale Inklusion durch spezialisierte Anpassungen.
Universal Design: Einheitliche Zugänglichkeit für alle.
BeispieleInclusive Design: Barrierefreie Apps mit anpassbaren Schriftgrößen.
Universal Design: Abgesenkte Bordsteinkanten, die von Rollstuhlfahrern, Kinderwagen und Reisenden genutzt werden können.
EinsatzgebieteInclusive Design: Spezifische Zielgruppen und individuelle Barrieren.
Universal Design: Öffentliche Räume und Produkte für breite Nutzergruppen.
Vorteile von UmfragenOnline-Umfragen und Usability-Tests helfen, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Was ist Inclusive Design?

Inclusive Design, oft auch als inklusives Design bezeichnet, ist ein Gestaltungsansatz, der darauf abzielt, Produkte, Dienstleistungen oder Erlebnisse so zu entwickeln, dass sie für möglichst viele Menschen unabhängig von deren Fähigkeiten, Behinderungen oder Kontext zugänglich sind. Statt eine Lösung zu schaffen, die allen gleichermaßen dient, konzentriert sich Inclusive Design auf die spezifischen Bedürfnisse von Nutzergruppen, die in traditionellen Designprozessen häufig übersehen werden.

Ziele des Inclusive Design

Das Hauptziel von Inclusive Design ist es, Barrieren abzubauen und eine gleichberechtigte Nutzung zu ermöglichen. Dabei orientiert sich dieser Ansatz an den folgenden Prinzipien:

  • Berücksichtigung von Vielfalt: Menschen mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen oder sensorischen Fähigkeiten werden aktiv in den Designprozess einbezogen.
  • Flexibilität: Produkte und Dienstleistungen werden so gestaltet, dass sie an individuelle Anforderungen angepasst werden können.
  • Zugänglichkeit: Systeme werden so entwickelt, dass sie ohne zusätzlichen Aufwand genutzt werden können – unabhängig von Einschränkungen oder spezifischen Bedürfnissen.

Barrierefreiheit und Inclusive Design: Ein enger Zusammenhang

Ein zentraler Aspekt von accessibility and inclusive design ist das Ziel, Menschen mit Behinderungen den gleichen Zugang zu Produkten, Dienstleistungen und Informationen zu ermöglichen. Inclusive Design bietet hier einen Ansatz, der Barrierefreiheit als Kernprinzip integriert, indem es:

  • Barrieren abbaut: Physische und digitale Hindernisse werden durch flexible und angepasste Lösungen überwunden.
  • Gleichberechtigung schafft: Alle Nutzer erhalten die Möglichkeit, Produkte oder Dienstleistungen unabhängig von Einschränkungen zu verwenden.

Ein Beispiel hierfür ist die barrierefreie Gestaltung von Webseiten. Durch den Einsatz von Technologien wie Screenreadern oder Tastaturnavigation können Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen problemlos auf Inhalte zugreifen. Dies zeigt, wie Accessibility und Inclusive Design in der Praxis eng miteinander verknüpft sind.

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Warum ist Inclusive Design wichtig?

Inclusive Design schafft nicht nur Zugang für Menschen mit Behinderungen, sondern bietet auch Vorteile für die gesamte Gesellschaft. Indem Barrieren reduziert werden, profitieren alle Nutzer von intuitiveren und flexibleren Produkten.
Ein Beispiel: Ein Webformular, das klar strukturierte Felder und Hilfetexte enthält, ist nicht nur für Menschen mit Sehbehinderungen hilfreich, sondern erleichtert auch allen anderen die Nutzung.

Ab Juni 2025 wird inklusives Design zudem durch den Europäischen Rechtsakt zur Barrierefreiheit (European Accessibility Act) für viele Produkte und Dienstleistungen verpflichtend. Unternehmen und Organisationen in der EU müssen dann sicherstellen, dass ihre Angebote barrierefrei gestaltet sind. Diese Regelung umfasst unter anderem digitale Plattformen, Bankdienstleistungen und öffentliche Verkehrsmittel.

Beispiele für Inclusive Design

  1. Digitale Technologien:

    • Websites, die barrierefrei gestaltet sind, z. B. durch die Unterstützung von Screenreadern oder Untertitel für Videos.
    • Apps, die Benutzeroberflächen anpassen können, z. B. durch vergrößerte Schriftgrößen oder kontrastreiche Darstellungen.
  2. Produktgestaltung:

    • Küchenutensilien mit ergonomischen Griffen, die sowohl von Menschen mit eingeschränkter Kraft als auch von Senioren bequem genutzt werden können.
    • Bankautomaten, die über taktile Bedienelemente und Audioanweisungen verfügen.
  3. Öffentliche Räume:

    • Hinweisschilder mit Brailleschrift, um Blinden oder Sehbehinderten die Orientierung zu erleichtern.
    • Rampen an Eingängen, die nicht nur für Rollstuhlfahrer nützlich sind, sondern auch für Menschen mit Kinderwagen oder schweren Gepäckstücken.
Menschen mit Schwerbehinderungen in Deutschland 2021

Quelle der Zahlen: deutschland.de

Herausforderungen bei der Umsetzung von Inclusive Design

Die Implementierung von Inclusive Design erfordert eine genaue Analyse der Zielgruppe und ein tiefes Verständnis ihrer Bedürfnisse. Einige der größten Herausforderungen sind:

  • Kosten und Ressourcen: Die Anpassung von Produkten oder Prozessen an spezielle Zielgruppen kann zusätzliche Entwicklungszeit und Budget erfordern.
  • Komplexität der Anforderungen: Unterschiedliche Bedürfnisse innerhalb einer Zielgruppe können dazu führen, dass mehrere Lösungen entwickelt werden müssen.
  • Unzureichende Nutzerbeteiligung: Ohne die Einbindung der betroffenen Nutzergruppen besteht das Risiko, dass Produkte oder Dienstleistungen an deren Bedürfnissen vorbeigehen.

Das folgende Video zeigt, warum Barrierefreiheit und inklusives Design zentrale Bestandteile einer gelungenen Benutzererfahrung sind. Der Vortragende erläutert, dass Barrierefreiheit keine technische Hürde oder Checkliste darstellt, sondern die Grundlage für sinnvolle Erlebnisse für alle Nutzer. Neben dem Europäischen Rechtsakt zur Barrierefreiheit und WCAG 2.2 werden praxisnahe Beispiele vorgestellt, darunter Design für Farbenblindheit, ältere Erwachsene, Neurodiversität und mehr. Außerdem gibt das Video hilfreiche Tipps, wie man Barrierefreiheit am Arbeitsplatz fördern kann.

Was ist Universal Design?

Universal Design, im Deutschen auch als „universelles Design“ bekannt, ist ein Gestaltungsansatz, der darauf abzielt, Produkte, Umgebungen und Dienstleistungen so zu entwickeln, dass sie von allen Menschen unabhängig von deren Alter, Fähigkeiten oder Hintergrund genutzt werden können – und zwar ohne die Notwendigkeit von Anpassungen oder spezialisierten Designs.

Ziele des Universal Design

Das Hauptziel des Universal Design besteht darin, eine universelle Nutzbarkeit zu gewährleisten. Dabei sollen Produkte und Dienstleistungen so gestaltet werden, dass sie intuitiv, sicher und komfortabel für möglichst viele Menschen zugänglich sind. Die zugrunde liegenden Prinzipien umfassen:

  • Einfachheit: Lösungen, die leicht verständlich und intuitiv zu nutzen sind, unabhängig von der Erfahrung oder den kognitiven Fähigkeiten des Nutzers.
  • Flexibilität: Designs, die unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bieten, z. B. beidhändige Bedienbarkeit.
  • Barrierefreiheit: Hindernisse werden eliminiert, sodass zusätzliche Hilfsmittel nicht erforderlich sind.

Warum ist Universal Design wichtig?

Universal Design geht davon aus, dass die Bedürfnisse der Menschen nicht standardisiert sind. Produkte, die für eine breite Nutzerbasis gestaltet werden, sind nachhaltiger, inklusiver und häufig auch kosteneffizienter.
Ein typisches Beispiel ist ein Bordstein mit abgesenkten Kanten. Ursprünglich für Rollstuhlfahrer entwickelt, profitieren auch Eltern mit Kinderwagen, Radfahrer und Menschen mit schwerem Gepäck davon.

Beispiele für Universal Design

  1. Digitale Technologien:

    • Websites mit einer klaren Navigation, die ohne große Vorkenntnisse intuitiv bedienbar sind.
    • Geräte, deren Funktionen durch Symbole und einfache Sprache vermittelt werden, z. B. Mikrowellen mit klaren, beschrifteten Tasten.
  2. Produktgestaltung:

    • Türklinken statt Türknöpfen, die einfacher zu greifen und zu bedienen sind.
    • Universalgriffel, die für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen bequem nutzbar sind.
  3. Öffentliche Räume:

    • Automatische Schiebetüren, die ohne körperliche Anstrengung geöffnet werden können.
    • Parkanlagen mit Wegen, die sowohl von Fußgängern als auch von Menschen im Rollstuhl genutzt werden können.

Herausforderungen bei der Umsetzung von Universal Design

Obwohl Universal Design auf Einfachheit abzielt, kann es in der Praxis anspruchsvoll sein, allen Nutzern gleichermaßen gerecht zu werden. Einige der Herausforderungen sind:

  • Kompromisse: Die universelle Gestaltung kann bedeuten, dass spezifische Bedürfnisse einzelner Gruppen nicht optimal berücksichtigt werden.
  • Technische Einschränkungen: In einigen Bereichen, insbesondere bei sehr spezialisierten Technologien, kann die Umsetzung universeller Lösungen schwierig sein.
  • Fehlende Sensibilisierung: Nicht alle Designer und Entwickler sind sich der Vorteile und Möglichkeiten des Universal Design bewusst.

Gemeinsamkeiten von Inclusive Design und Universal Design

Obwohl Inclusive Design und Universal Design unterschiedliche Philosophien und Ansätze verfolgen, gibt es wesentliche Überschneidungen zwischen den beiden Konzepten. Beide teilen das Ziel, Barrieren abzubauen und eine möglichst breite Nutzerbasis anzusprechen. Hier sind die wichtigsten Gemeinsamkeiten:

  1. Förderung der Barrierefreiheit: Sowohl Inclusive Design als auch Universal Design setzen auf Barrierefreiheit als zentrales Prinzip. Beide Ansätze zielen darauf ab, Hindernisse für Nutzer mit körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen zu minimieren.

    Beispiel: Ein automatischer Türöffner erfüllt sowohl die Anforderungen des Universal Design als auch des Inclusive Design, da er Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Zugang erleichtert.
  2. Nutzerorientierung: Beide Ansätze rücken die Bedürfnisse der Nutzer in den Mittelpunkt des Designprozesses. Egal, ob durch flexible Anpassungen (Inclusive Design) oder einheitliche Lösungen (Universal Design) – die Verbesserung der Nutzererfahrung steht im Vordergrund.

    Beispiel: Eine Website, die sowohl für Screenreader optimiert als auch mit klaren Navigationsstrukturen gestaltet ist, entspricht den Grundsätzen beider Ansätze.
  3. Vorteile für eine breite Nutzergruppe: Obwohl Inclusive Design oft spezifische Zielgruppen anspricht, und Universal Design auf universelle Lösungen abzielt, profitieren beide Konzepte häufig von einem sogenannten „Überschwappeffekt“. Das bedeutet, dass die Lösungen für Menschen mit spezifischen Bedürfnissen auch anderen Nutzern zugutekommen.

    Beispiel: Untertitel für Menschen mit Hörbehinderungen helfen auch Nutzern, die sich in einer lauten Umgebung befinden.
  4. Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion: Beide Ansätze fördern soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit, indem sie die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Einschränkungen erleichtern. Dies trägt dazu bei, die Integration und Inklusion in unterschiedlichen Lebensbereichen zu stärken.

Inclusive Web Design: Mehr als Barrierefreiheit

Inclusive web design geht über reine Barrierefreiheit hinaus, indem es darauf abzielt, digitale Inhalte und Benutzeroberflächen für eine möglichst diverse Zielgruppe nutzbar zu machen.

  • Flexibles Design: Websites, die Schriftgrößenanpassungen, kontrastreiche Farbpaletten und alternative Textbeschreibungen für Bilder anbieten, erfüllen die Anforderungen von Nutzern mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
  • User-First-Ansatz: Inclusive Web Design stellt sicher, dass Nutzer unabhängig von ihren technischen Fähigkeiten oder Geräten auf Inhalte zugreifen können.

Ein gutes Beispiel für inclusive web design sind E-Commerce-Plattformen, die:

  • Einfach zu navigieren sind, selbst bei eingeschränkten motorischen Fähigkeiten.
  • Zahlungsmethoden bieten, die sowohl sicher als auch für alle Nutzergruppen leicht zugänglich sind.

Durch die Kombination von Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit wird eine Website geschaffen, die alle Zielgruppen erreicht und ein positives Nutzungserlebnis bietet.

Unterschiede zwischen Inclusive Design und Universal Design

Trotz ihrer Gemeinsamkeiten unterscheiden sich Inclusive Design und Universal Design in ihren Herangehensweisen und Zielen. Diese Unterschiede beeinflussen, wie die Konzepte in der Praxis umgesetzt werden und für welche Projekte sie besonders geeignet sind.

  1. Designphilosophie
    • Inclusive Design:
      Inclusive Design konzentriert sich auf spezifische Nutzergruppen mit besonderen Bedürfnissen. Der Ansatz erkennt an, dass nicht alle Menschen gleich sind und individuelle Anpassungen erfordern. Dabei werden verschiedene Zielgruppen aktiv in den Designprozess eingebunden.

      • Beispiel: Eine App, die Farbschemata anpasst, um sie für Nutzer mit Farbenblindheit zugänglich zu machen.
    • Universal Design:
      Universal Design strebt nach einer einheitlichen Lösung, die für alle Nutzer geeignet ist, unabhängig von individuellen Einschränkungen oder Präferenzen. Anpassungen sind hierbei nicht notwendig.

      • Beispiel: Eine ergonomisch gestaltete Türklinke, die für jede Person gleichermaßen bequem zu bedienen ist.
  2. Zielgruppe
    • Inclusive Design:
      Dieser Ansatz legt den Fokus auf spezifische Gruppen, z. B. Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen oder Nutzer mit besonderen Anforderungen. Ziel ist es, gezielt deren Bedürfnisse zu erfüllen und Barrieren für diese Gruppen zu reduzieren.

    • Universal Design:
      Universal Design verfolgt einen breiteren Ansatz, der darauf abzielt, für alle Menschen nutzbare Lösungen zu schaffen, ohne bestimmte Gruppen explizit hervorzuheben.

  3. Anpassungsfähigkeit
    • Inclusive Design:
      Produkte und Dienstleistungen sind oft flexibel gestaltet, sodass sie an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden können. Dies erfordert manchmal zusätzliche Einstellungen oder Funktionen.

      • Beispiel: Ein Lesegerät, das Textgröße, Kontrast und Lautstärke individuell anpasst.
    • Universal Design:
      Hier steht eine allgemeingültige Lösung im Vordergrund, die ohne Anpassung funktioniert. Die Benutzerfreundlichkeit ergibt sich aus einem einfachen und intuitiven Design.

      • Beispiel: Bordsteine mit abgesenkten Kanten, die für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Reisende mit Gepäck gleichermaßen geeignet sind.
  4. Praktische Anwendung
    • Inclusive Design:
      Häufig in Projekten, die spezifische Zielgruppen ansprechen, z. B. Apps für Menschen mit Sehbehinderungen oder barrierefreie Webseiten.

      • Vorteil: Sehr gezielte Problemlösung.
      • Herausforderung: Kann mehr Ressourcen und Zeit erfordern, da unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen.
    • Universal Design:
      Geeignet für Produkte oder öffentliche Infrastrukturen, die von einer großen und heterogenen Nutzergruppe verwendet werden, z. B. öffentliche Verkehrsmittel oder Gebäudezugänge.

      • Vorteil: Einfache und universelle Lösungen.
      • Herausforderung: Möglicherweise weniger geeignet, um spezifische Bedürfnisse vollständig zu erfüllen.

Inclusive Design vs Universal Design – Unterschiede in der Übersicht

Aspekt

Inclusive Design

Universal Design

FokusIndividuelle BedürfnisseUniverselle Lösungen
ZielgruppeSpezifische GruppenAlle Nutzer
AnpassungsfähigkeitFlexibilität und individuelle Anpassung möglichEinheitliches Design ohne zusätzliche Anpassung
EinsatzbereichProjekte mit klar definierten ZielgruppenProdukte und Services für eine breite Masse

Praktische Einsatzmöglichkeiten der beiden Ansätze

Inclusive Design und Universal Design bieten zahlreiche Möglichkeiten, um Produkte, Dienstleistungen und Umgebungen benutzerfreundlicher zu gestalten. Beide Ansätze haben ihre spezifischen Stärken und eignen sich für unterschiedliche Einsatzbereiche.

Einsatzmöglichkeiten von Inclusive Design

Inclusive Design wird häufig in Projekten angewendet, die auf die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen zugeschnitten sind. Dabei geht es darum, Barrieren für spezifische Nutzer zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln, die deren Alltag erleichtern.

Beispiele:

  1. Digitale Produkte:

    • Barrierefreie Websites: Seiten, die für Screenreader optimiert sind, mit klarer Navigation und alternativen Texten für Bilder.
    • Mobile Apps: Anwendungen, die Funktionen wie Schriftgrößenanpassung, Sprachsteuerung oder Farbanpassung integrieren.
  2. Physische Produkte:

    • Assistive Technologien: Geräte wie ergonomische Tastaturen oder Sprachsteuerungssysteme.
    • Benutzerfreundliche Verpackungen: Leicht zu öffnende Behälter oder Produkte mit taktilen Markierungen.
  3. Bildung und Arbeitsumgebungen:

    • Digitale Lernplattformen: Tools mit Untertitel-Optionen, Transkripten und flexiblen Anzeigeoptionen.
    • Barrierefreie Bürogestaltung: Höhenverstellbare Tische und flexible Arbeitsplatzanordnung.

Vorteile des Inclusive Design:

  • Maßgeschneiderte Lösungen, die spezifische Herausforderungen adressieren.
  • Fördert Inklusion und Teilhabe in Gesellschaft und Wirtschaft.
  • Kann Innovationen vorantreiben, da ungewöhnliche Probleme kreative Lösungen erfordern.

Mehrere Unternehmen sind Vorreiter im inklusiven Design:

Einsatzmöglichkeiten von Universal Design

Universal Design wird besonders häufig in öffentlichen Räumen oder bei Produkten angewendet, die von einer großen und heterogenen Nutzergruppe verwendet werden. Der Fokus liegt auf einer allgemeinen Zugänglichkeit ohne zusätzliche Anpassungen.

Beispiele:

  1. Öffentliche Räume:

    • Infrastruktur: Bordsteine mit abgesenkten Kanten oder Rampen in Gebäuden.
    • Transportsysteme: Barrierefreie U-Bahn-Stationen mit Aufzügen und visuell unterstützten Ansagen.
  2. Produkte:

    • Alltagsgegenstände: Schalter mit großen, leicht zugänglichen Tasten.
    • Geräte: Waschmaschinen mit klar beschrifteten Programmen und Symbolen.
  3. Digitale Plattformen:

    • Websites mit universellem Design: Seiten mit klarer Struktur, einfacher Navigation und konsistentem Layout.
    • Hardware: Geräte wie Tablets oder Smartphones, die von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten bedient werden können.
Vorteile des Universal Design:
  • Einheitliche Lösungen, die eine breite Nutzerbasis ansprechen.
  • Reduziert die Notwendigkeit für zusätzliche Anpassungen oder Hilfsmittel.
  • Bietet langfristige Kosteneffizienz durch weniger spezifische Nachrüstungen.

Kombination beider Ansätze

In der Praxis werden Inclusive Design und Universal Design oft kombiniert, um sowohl spezifische als auch universelle Anforderungen zu erfüllen.

Beispiel: Eine öffentliche Bibliothek mit:

  • Rampen und Aufzügen (Universal Design).
  • Computerstationen mit verstellbaren Monitoren und Assistivtechnologie (Inclusive Design).

Diese Kombination ermöglicht es, eine breite Zielgruppe anzusprechen und dennoch spezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Wie Online-Umfragen helfen, den richtigen Ansatz zu wählen

Die Wahl zwischen Inclusive Design und Universal Design hängt maßgeblich davon ab, welche Anforderungen und Erwartungen Ihre Zielgruppe hat. Online-Umfragen sind eine effektive Methode, um diese Informationen strukturiert zu sammeln und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Warum Online-Umfragen für den Entscheidungsprozess entscheidend sind

Online-Umfragen bieten eine schnelle, kosteneffiziente Möglichkeit, Einblicke in die Bedürfnisse und Herausforderungen Ihrer Zielgruppe zu gewinnen. Mit den richtigen Fragen können Sie:

  • Nutzerbedürfnisse identifizieren: Welche Barrieren existieren, und wie könnten sie behoben werden?
  • Designpräferenzen verstehen: Welche Funktionen oder Designmerkmale sind besonders wichtig?
  • Prototypen testen: Durch gezielte Fragen zu ersten Konzepten oder Prototypen können Sie Feedback sammeln, das direkt in die Optimierung einfließt.

Möglichkeiten, Online-Umfragen für Inclusive und Universal Design zu nutzen

  1. Direkte Nutzerbefragung:

    • Beispiel: Fragen zur bisherigen Nutzungserfahrung mit ähnlichen Produkten oder Services.
    • Typische Fragen:
      • „Welche Barrieren erleben Sie bei der Nutzung von [Produkt/Service]?“
      • „Welche Funktionen würden Ihre Nutzung erleichtern?“
  2. Usability-Tests via Umfragen:

    • Durch die Integration von Prototypen oder Screenshots in Ihre Umfrage können Nutzer Feedback zu konkreten Elementen geben.
    • Beispiel: Fragen zur Bedienbarkeit, Lesbarkeit oder allgemeinen Nutzerfreundlichkeit eines Designs.
    • Typische Fragen:
      • „Wie bewerten Sie die Klarheit der Navigation?“
      • „Fanden Sie die Verwendung der Funktion intuitiv?“
  3. Priorisierung von Designfeatures:

    • Mit Online-Umfragen können Sie herausfinden, welche Features von der Zielgruppe als besonders wichtig erachtet werden.
    • Beispiel: Die Nutzer priorisieren Designmerkmale wie Schriftgrößenanpassung, kontrastreiche Farben oder barrierefreie Navigation.

Vorteile von Online-Umfragen im Designprozess

  • Breite Reichweite: Sie können eine große Anzahl von Nutzern in verschiedenen Regionen und mit unterschiedlichen Hintergründen erreichen.
  • Zeit- und Kosteneffizienz: Im Vergleich zu Fokusgruppen oder Interviews lassen sich Daten schnell und günstig erfassen.
  • Flexibilität: Von offenen Fragen bis zu visuell unterstützten Tests können Online-Umfragen vielfältig gestaltet werden.
  • Integration von Usability-Tests: Durch interaktive Elemente in Umfragen können Prototypen direkt von der Zielgruppe getestet werden.

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Den passenden Designansatz wählen

Inclusive Design und Universal Design verfolgen das gleiche Ziel: Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit zu fördern. Ihre Unterschiede liegen jedoch in der Herangehensweise. Während Inclusive Design gezielt auf individuelle Bedürfnisse eingeht, setzt Universal Design auf eine Lösung, die für alle funktioniert.

Um den passenden Ansatz zu wählen, ist es entscheidend, die Zielgruppe und ihre Anforderungen genau zu verstehen. Online-Umfragen und Usability-Tests liefern wertvolle Einblicke und ermöglichen fundierte Designentscheidungen. Tools wie das UX-Forschungstool von resonio unterstützen Sie dabei, Nutzerfeedback effizient einzuholen und Ihre Projekte erfolgreich umzusetzen.

Der Schlüssel zu gelungenem Design liegt darin, nicht nur Barrieren abzubauen, sondern auch ein positives Nutzungserlebnis für alle zu schaffen – unabhängig vom gewählten Ansatz.

FAQ – Die wichtigsten Fragen zu Inclusive Design und Universal Design

Was ist der Hauptunterschied zwischen Inclusive Design und Universal Design?

Inclusive Design richtet sich an spezifische Zielgruppen und passt Produkte oder Dienstleistungen an deren individuelle Bedürfnisse an. Universal Design hingegen strebt nach einer universellen Lösung, die von allen Menschen ohne Anpassungen genutzt werden kann.

Wann sollte ich Inclusive Design bevorzugen?

Inclusive Design eignet sich besonders, wenn Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auf eine Zielgruppe mit speziellen Anforderungen ausgerichtet ist, z. B. Menschen mit Behinderungen oder Senioren. Es ist ideal, wenn spezifische Barrieren beseitigt werden sollen.

Wie hilft Universal Design bei der Produktgestaltung?

Universal Design sorgt dafür, dass Produkte oder Dienstleistungen für eine breite Nutzerbasis zugänglich sind, ohne dass zusätzliche Anpassungen erforderlich sind. Es ist besonders effektiv für öffentliche Räume oder Massenprodukte, die viele unterschiedliche Nutzer erreichen sollen.

Wie können Umfragen im Designprozess genutzt werden?

Online-Umfragen helfen dabei, Nutzerbedürfnisse zu analysieren und die beste Designstrategie zu bestimmen. Mit Tools wie resonio können Sie gezielt Feedback einholen, Prototypen testen und fundierte Entscheidungen zwischen Inclusive und Universal Design treffen.

Was sind typische Herausforderungen bei der Umsetzung von Inclusive Design?

Die größten Herausforderungen liegen in der Identifikation und Berücksichtigung vielfältiger Nutzerbedürfnisse, der Einbindung betroffener Zielgruppen in den Designprozess und den potenziell höheren Kosten für flexible Lösungen.

Kann man Inclusive Design und Universal Design kombinieren?

Ja, in vielen Projekten können beide Ansätze kombiniert werden, um sowohl universelle als auch spezifische Anforderungen zu erfüllen. Ein Beispiel wäre eine Bibliothek mit Rampen (Universal Design) und assistiven Technologien an Arbeitsstationen (Inclusive Design).

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Ines Maione

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Ines Maione brings a wealth of experience from over 25 years as a Marketing Manager Communications in various industries. The best thing about the job is that it is both business management and creative. And it never gets boring, because with the rapid evolution of the media used and the development of marketing tools, you always have to stay up to date.